Brustkorrektur beim Mann
Es wird beim Mann eine echte von einer Pseudo-Gynaecomastie unterschieden: Ursachen der echten Gynäkomastie sind in der Regel Störungen im Hormonhaushalt.
Dabei lassen sich im wesentlichen unterscheiden:
- die erhöhte Ansprechbarkeit des Brustgewebes auf weibliche Geschlechtshormone bzw.
- das Vorhandensein von erhöhten Mengen an weiblichen Geschlechtshormonen (z. B. bei der Hormontherapie des Prostatakarzinoms bei östrogenproduzierenden Hodentumoren und Erkrankungen der Hypophyse und des Hypothalamus). Auch in der Pubertät kann ein Überschuss an Östrogen entstehen, der die Brust anwachsen lässt (Pubertätsgynäkomastie)
- die verringerte Produktion von männlichen Geschlechtshormonen (wie bei einer Unterfunktion der Keimdrüsen oder bei Altersgynäkomastie durch verringerte Hormonbildung im Hoden bei gleichzeitigem Östrogenüberschuss) und
- davon unabhängige Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen und die Dialyse bei Nierenversagen
- die Aufnahme hoher Hormonkonzentrationen durch die Ernährung, insbesondere durch hormonbehandeltes Fleisch
- die Umwandlung von extern zugeführtem Testosteron (medizinisch indiziert oder als Anabolika), da diese im Körper teilweise zu Östrogenen umgebaut werden
Bei einseitigem Befund der Gynäkomastie ist auch beim Mann das Vorliegen eines Mammakarzinomes nicht auszuschließen. Meist handelt es sich jedoch um eine gutartige Geschwulst (z.B. Fibroadenom) der Brust.
In Europa ist beschrieben, dass der übermäßige Genuss von mit Hopfen gebrautem Bier durch den Gehalt der Hopfenblüten an Phytoöstrogenen an der Entstehung einer Gynäkomastie beteiligt sein kann. Gleichwohl ist die hohe Kalorienzufuhr bei der Aufnahme alkoholischer Getränke wesentlich (Zunahme des Körperfettes - sogenannte "falsche Gynäkomastie").
Auch bei deutlichem Übergewicht oder nach Gewichtsabnahme kann eine falsche Gynäkomastie auftreten.
Therapie:
In der Regel ist eine Fettabsaugung in Tumeszenztechnik zur Reduktion der Brust völlig ausreichend.
Die Fettabsaugung an der Brust kann ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Hierzu wird die örtliche Betäubung und ein Medikament gegen Blutungen in das Fettgewebe der Brust eingebracht. Dieser Vorgang ist manchmal etwas unangenehm, aber nicht schmerzhaft. Um Ihnen die Behandlung so angenehm wie möglich zu machen, werden Sie, auf Wunsch, in einen Dämmerschlaf versetzt.
Nach einer Wartezeit von ca. einer halben Stunde (Einwirkzeit der eingebrachten Medikamente) wird mit dünnen Absaugkanülen das Fettgewebe der Brust entfernt. Dies ist nicht schmerzhaft. Durch die Behandlung wird ein Straffungsreiz auf die Brusthaut ausgeübt. Die überschüssige Haut strafft sich im weiteren Verlauf nach der Operation.
Nach der Behandlung muss für 4 – 6 Wochen ein spezielles Kompressionshemd getragen werden. Dieses hilft dabei, Schwellungen möglichst gering zu halten und die Haut beim Schrumpfungsprozess zu unterstützen.
In den Fällen, in denen die Brustdrüse deutlich tastbar vergrößert ist, sollte zusätzlich ein Großteil der Drüse mit entfernt werden. Hierzu bedarf es eines kurzen Schnittes, der im Bereich der Brustwarze ausgeführt wird.
Nur in wenigen Fällen muss die Brusthaut operativ gestrafft werden. Sollte dies der Fall sein, wäre eine zusätzliche Narbe um den Brustwarzenhof die Folge. Eine Vollnarkose und ein kurzer stationärer Aufenthalt sind hier angezeigt.
Bei der stark vergrößerten männlichen Brust (Grad 3 und 4 nach Simon) wird in der Regel beim Jugendlichen und Erwachsenen auch die gesetzliche Krankenversicherung auf dem Wege der Einzelfallprüfung nach Attest leisten.
Dr. Kleiner ist Vertragsarzt für alle gesetzlichen Krankenkassen und unterstützt Sie gern bei Ihrem Wunsch nach einer Korrektur.
Ein kurzer Überblick:
Narkose: örtliche Betäubung
Klinikaufenthalt: nur notwendig, wenn Drüsengewebe mit entfernt oder die Brust gestrafft werden muss, ansonsten ambulanter Eingriff
Nachkontrolle: nach ca. 6 Wochen
Kompressionsmieder: 6 Wochen lang sollte ein spezielles, unauffälliges Kompressionshemd getragen werden.
Narbenbildung: Kaum sichtbare Narbenbildung.
Arbeitsfähigkeit: Nach 2-4 Tagen wieder Bürotätigkeit möglich.
Sport: Zwei Monate keine belastenden Übungen für die Brustregion