Lipödem
Beim Lipödem handelt es sich um eine chronische und fortschreitende Fettverteilungsstörung. Die genauen Mechanismen die zu dieser Erkrankung führen sind nach wie vor nicht geklärt. Patient:innen leiden nicht nur unter körperlichen, sondern auch psychischen Beeinträchtigungen aufgrund der Symptome. Es entstehen ausgeprägte Dysproportionen zwischen dem Körperstamm und insbesondere den Beinen. Aber auch Arme können von einem Lipödem betroffen sein. Das Fettgewebe unter der Haut ist pathologisch vermehrt und verändert. Weitere Veränderungen an den Kapillaren und hinsichtlich des Lymphtransports können hinzukommen. Im langfristigen Verlauf kann es durch Zunahme der Veränderungen im Gewebe zu einem zunehmenden Ödem durch Transportstörungen im Lymphbahnsystem (sog. Lipolymphödem) kommen.
Das Wissen um die Erkrankung und damit auch die Aufmerksamkeit haben in den letzten Jahren zum Wohle der Patientenversorgung zugenommen. Meist leiden die Patient:innen neben den Fettverteilungsstörungen an einem unangenehmen Spannungsgefühl, Gewebeschmerzen und spontan auftretenden blauen Flecken. Durch eine Gewichtsabnahme kann das Lipödem allenfalls positiv beeinflusst, jedoch nicht geheilt werden. Auf der anderen Seite wirkt sich eine Gewichtszunahme negativ auf das Krankheitsgeschehen aus.
Aus diesen Gründen sind eine ganzheitliche Betreuung und eine interdisziplinäre Behandlung für den maximalen Therapieerfolg von großer Wichtigkeit.
Ein Lipödem durchläuft verschiedene Stadien und es gibt unterschiedliche Muster, die in Typen unterteilt werden (Stadium 1, Stadium 2, Stadium 3).
Ziele der Behandlung sind eine Linderung der Symptome wie Schmerzen und Schwellungen. Ein Fortschreiten der Behandlung soll hierdurch verhindert bzw. verlangsamt werden. Hierfür wird als Basistherapie die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) eingesetzt. Hierunter fallen die manuelle Lymphdrainage, die Kompressionstherapie, Bewegungstherapie. Hautpflege und Selbstmanagement können ebenfalls unterstützend zum Einsatz kommen.
Zur Entfernung von überschüssigem Fettgewebe ist die Fettabsaugung (Liposuktion) mittlerweile ein etabliertes Verfahren. In einem schonenden Verfahren und unter Einsatz spezieller Techniken der Absaugung, die darauf abzielen Lymphbahnen zu schonen, werden möglichst viele Fettzellen entfernt. Durch Verringerung des krankhaft veränderten Fettgewebes können Spannung und Schmerzen im Gewebe reduziert werden. Die Beweglichkeit der Patient:innen wird deutlich gesteigert, wodurch wieder Aktivitäten und Sport ermöglicht werden. Es ist bekannt, dass in der Summe eine verbesserte Lebensqualität bei den Betroffen resultiert.
In Abhängigkeit des individuellen Befundes und der Bedürfnisse der Patient:innen können lediglich ein, aber auch mehrere Eingriffe erforderlich werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit bei stark erschlafftem Gewebe, eine Straffungsoperation durchzuführen.
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Sportpause: ca. 4-6 Wochen
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Arbeitsunfähigkeit: ca. 1-2 Wochen, je nach Beruf
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Gesellschaftsfähigkeit: ab ca. 2.-4. Tag
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Klinikaufenthalt: ambulant, ggf. 1 Tag stationär
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Narkoseart: Lokalanästhesie/Dämmerschlaf oder Vollnarkose
Facharztpraxis
Priv. Doz. Dr. med. Ingo Ludolph
Promenadestraße 6
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